Die Elastografie der Leber (Lebersteifigkeitsbestimmung) stellt ein Verfahren dar, um das Stadium der Leberfibrose ohne die Notwendigkeit einer Leberpunktion zu bestimmen. In den neuen Leitlinien der EASL (European Association for the Study Liver) und der EFSUM (European Federation of Society for Ultrasound in Medicine) wird die Elastografie der Leber zur Bestimmung des Fibrosestadium als ein der Leberbiopsie äquivalentes Verfahren eingestuft.

In der Praxis Prof. Erhardt und in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie des Petrus-Krankenhauses stehen insgesamt 2 modernste Geräte zur Bestimmung der Elastografie der Leber zur Untersuchung von Patienten zur Verfügung. Die verwendeten Geräte nutzen die sogenannte ARFI-Technik, bei der es sich um eine Scherwellen-Elastrografie handelt. In einer neuen Untersuchung konnten Göbel et al. aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie des Petrus-Krankenhauses zeigen, dass durch die Verwendung der Elastografie zusätzlich 10% an Patienten mit Leberzirrhose diagnostizieren werden können, die durch die herkömmlichen Verfahren wie Laborparameter, körperliche Untersuchung und konventionellem Ultraschall nicht identifiziert worden wären (Göbel et al, World Journal of Gastroenterology 2015).

Wie wichtig es ist, Patienten mit Zirrhose zu detektieren, zeigt sich daran, dass Komplikationen von Lebererkrankungen, vor allem durch die zugrunde liegende Zirrhose entstehen und nicht durch eine alleinige Leberentzündung. Zu den Komplikationen zählen Bauchwasser, die Entstehung von Krampfadern mit dem Blutungsrisiko, die Entwicklung einer hepatischen Enzephalopathie und an vorderster Stelle die Entwicklung von Leberzellkrebs.

Bereits in früheren Untersuchungen aus dem Jahre 2006 (Erhardt et al, Deutsches Ärzteblatt 2006) konnte gezeigt werden, dass mit der transienten Elastografie eine ausgezeichnete Detektion von Patienten mit Leberzirrhose gelingt.